Gegenüber der Vorwoche wurden in der 45. Kalenderwoche 0,2 Prozent weniger Rohmilch angeliefert. Die Milchmenge ist damit nicht so stark zurückgegangen wie in den Vorwochen, was darauf hindeutet, dass das saisonale Tief erreicht sein dürfte. Auch die Vorjahreswoche wird unterschritten um gut 2 Prozent. Insgesamt standen den Molkereien im bisherigen Jahresverlauf jedoch weiterhin rund 1,7 Prozent mehr Rohmilch zur Verfügung als im Vorjahr. Die Preise für Rahm haben sich weiter befestigt, die Nachfrage zeigt sich lebhaft bei geringem Warenangebot. Magermilch und Magermilchpulver stand mit regionalen Unterschieden zumeist ausreichend zur Verfügung, die Preise tendieren seitwärts. Am Spotmarkt wird Milch mit 45 Cent/kg angeben und damit 0,5 Cent fester als in der Vorwoche.
Die Notierungen für Formbutter zeigten sich gestern unverändert. Hersteller melden weiterhin einen regen Absatz. Die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit sorgt für hohe Warenabrufe und einen zügigen Handel. Für die kommenden Wochen wird mit einem weiteren Anstieg der Abrufe gerechnet. Der Markt für Blockbutter zeigt sich weiterhin verhältnismäßig ruhig. Dennoch konnten die Notierungen in Kempten anziehen und auch an der EEX legten die Preise über die verschiedenen Handelsmonate auf Wochensicht zu. Die Nachfrage am effektiven Markt beschränkt sich zumeist auf Lieferungen im ersten Quartal 2024. Oftmals sind sich Käufer und Verkäufer bei den Preisverhandlungen uneins, Abschlüsse sind noch selten. Beim Global Dairy Trade Tender hab Butter nochmals nach, europäische Ware bleibt damit am Weltmarkt kaum wettbewerbsfähig. Das Exportgeschäft wird als ruhig beschrieben. Der zuletzt wieder stärke Euro gegenüber dem US-Dollar schränkt die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich ein.
In guter Verfassung zeigt sich der Markt für Käse. Die Abrufe laufen weiterhin auf hohem Niveau und die Nachfrage wird als gut beschrieben. Das Angebot an Käse ist dabei knapp ausreichend. Insbesondere im Absatzkanal Lebensmitteleinzelhandel sind die Abrufe groß. Angebotsaktionen haben hier die Verbrauchernachfrage befeuert. Industrie und Großverbraucher rufen Waren in einem zufriedenstellenden Umfang bei den Käseherstellern ab. Bei niedrigen Lagerbeständen floss zudem auch im Export kontinuierlich Ware ab. Zusätzliche Anfrage können oftmals wegen der geringen Bestände nicht bedient werden. Nach Weihnachten rechnen viele Marktteilnehmer aber mit einer Beruhigung des Marktes.
Die Pulvermärkte zeigen sich insgesamt weiterhin in einer ruhigen Verfassung. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität wird weiterhin und begrenzt produziert, die Nachfrageseite zeigt sich abwartend. Produziert wird vor allem, was bereits vertraglich vereinbart wurde. Das Niveau an neuen Abschlüssen bleibt auch wegen unterschiedlicher Preiserwartungen überschaubar, wenn Verträge geschlossen werden, zeigen diese sich meist preislich stabil. Die Notierung in Kempten wurde gestern unverändert fortgeschrieben. An der EEX zeigten sich zuletzt leicht geringere Preistendenzen über die verschiedenen Lieferzeiten. Die Umsatzvolumen lagen in der vergangenen Woche unter denen der Vorwoche. Magermilchpulver in Futtermittelqualität ist derzeit knapp vorhanden, da aber auch die Nachfrage überschaubar ist, bleiben die Notierungen stabil. Angehoben wurde die Notierung für Vollmilchpulver. Wegen der knappen Rohstoffverfügbarkeit tendierten die Preise hier fester, auch wenn überwiegend nur das produziert wird, was durch Kontrakte bereits vertraglich zugesichert wurde. Für kurzfristige Lieferungen von Molkenpulver scheint aktuell kein Bedarf zu bestehen. Hingegen haben die Anfragen für Lieferungen im ersten Quartal deutlich zugenommen. Die Produktion ist trotz hoher Käseherstellung überschaubar, Molke wird vielfach in andere Verarbeitungsrichtungen gelenkt. Entsprechend konnten die Notierungen in Kempten gestern angehoben werden. Am unteren Ende der Handelsspanne wurden 50 Euro, aber oberen Ende 30 Euro je Tonne mehr registriert.