Raps notiert auf Wochen­sicht mit leichten Verlusten, zeigte sich aber mitunter an einzelnen Handels­tagen sehr volatil. Zur Schluss­glocke gestern Abend stand ein Kurs von 412,50 Euro/t auf der Anzei­ge­tafel der Euronext/Matif in Paris. Am Freitag der vergan­genen Woche waren es noch 416,00 Euro je Tonne im Front­monat Mai 24.

An den Kassamärkten zeigen sich eben­falls gerin­gere Preise. Ölmühlen hatten sich zuletzt aktiver gezeigt aufgrund des gesun­kenen Preis­ni­veaus. Die Erzeuger zeigen sich aber beim aktu­ellen Preis­ni­veau nur wenig verkaufs­breit und warten viel­fach die weitere Entwick­lung ab. Die gute Export­fä­hig­keit der Ukraine setzt auch den Raps­markt unter Druck, wenn­gleich die euro­päi­schen Importe deut­lich geringer ausfallen als im Vorjahr. Mit Blick auf die kommende Ernte zeigen sich Markt­teil­nehmer noch unschlüssig. Insge­samt sind die Bestände fast überall gut durch den Winter gekommen. Schäden durch da Hoch­wasser rund um Weih­nachten sind aber viel­fach noch nicht abschätzbar. Jüngste Schät­zungen gehen davon aus, dass in Deutsch­land zwischen 3,9 und 4 Mio. Tonnen Raps im Sommer geerntet werden könnten. Zuletzt hatte das Analy­se­haus Stra­tegie Grains die Ernte­er­war­tung für Europa redu­ziert und eine um sieben Prozent gerin­gere Ernte vergli­chen mit dem Vorjahr vorher­ge­sagt. Das fran­zö­si­sche Analy­se­haus bezif­fert die kommende Ernte auf 18,4 Mio. Tonnen. Im WASDE-Report am Donnerstag hatte das USDA die Raps­pro­gnosen nur unwe­sent­lich auf globaler Ebene erhöht. Beson­ders in Indien vermuten die Analysten des US-Agrar­mi­nis­te­riums eine höhere Raps­ernte, während für Europa und Kanada keine Anpas­sungen vorge­nommen wurden. Zeit­gleich zum USDA veröf­fent­lichte gestern auch die kana­di­sche Statis­tik­be­hörde frische Zahlen zu den Vorräten. Demnach liegen per 31.12.23 die Canol­a­vor­räte in Kanada bei 12,85 Mio. Tonnen und damit um 1,3 Prozent höher als zum selben Zeit­punkt des Vorjahres.

Die WASDE stand im Soja­markt eben­falls im Mittel­punkt des Handels­ge­sche­hens. Nachdem die Bohnen Ende letzter Woche ein Mehr­jah­res­tief erreicht hatten, nutzen viele Inves­toren die Gele­gen­heit neue Posi­tionen aufzu­bauen. Der funda­men­tale Blick rich­tete sich dabei vor allem auf Brasi­lien. Für das südame­ri­ka­ni­sche Land gab es im Vorfeld der gest­rigen WASDE durchaus hohe Erwar­tungen an die Korrektur der Soja­ern­te­pro­gnose. Diese stellt sich in der WASDE nicht ein. Das USDA senkte die Soja­ernte ledig­lich um 1 Mio. Tonnen und rechnet mit einer brasi­lia­ni­schen ernte von 156 Mio. Tonnen. Auf der anderen Seite waren die vermu­teten Erhö­hungen der Ernte in Argen­ti­nien im WASDE-Report kein Thema. Das USDA rechnet weiterhin mit 50 Mio. Tonnen argen­ti­ni­scher Soja­pro­duk­tion. Auf globaler Ebene gab es nur wenig Anpas­sungen, die globalen Endbe­stände werden wegen höheren Über­trägen aus der Vorsaison aller­dings höher bewertet. Das Soja gestern dennoch zulegen konnte liegt auch an freund­li­chen US-Export­zahlen. Zudem hat die brasi­lia­ni­sche Agrar­be­hörde Conab gestern eben­falls neue Prognosen für Soja­ernte abge­geben und zeigt sich dabei sehr viel pessi­mis­ti­scher als das USDA. Conab bezif­fert die Ernte­menge auf 149,4 Mio. Tonnen und hat damit die bishe­rige eigene Prognose um 5,9 Mio. Tonnen redu­ziert.

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