VR AgrarBewertung
GenoExklusiv
Beleihungswertprogramm GenoExklusiv
Aufgrund Ihrer Modellwahl haben Sie Zugriff auf viele weitere Leistungen zum Beleihungswertprogramm sowie auf unsere Fast-Lane.
Verordnungen
Hilfestellungen
Beleihungsfähigkeit Markteinschätzung
Grundsätzliche Marktperspektive
Die Schweinebranche in Deutschland und Europa insgesamt ist von drei schwierigen Jahren geprägt. Die ASP-Problematik, die fehlende Nachfrage und schwache Schlachtkapazitäten während der Corona-Phase und hohe Futterkosten unmittelbar nach dem Ukrainekrieg haben den Sektor insgesamt belastet. Die mittelfristige Marktperspektive stellt sich jedoch im Vergleich zu den Vorjahren deutlich besser dar.
Zwar ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch in Deutschland seit Jahren rückläufig, dennoch werden nach wie vor hohe Mengen Schweinefleisch von den Verbrauchern in Deutschland konsumiert. Schweinefleisch stellt mit 22,8 kg/pro Kopf den höchsten Anteil im Fleischverzehr von insgesamt 52,1 kg/pro Kopf dar. Trendthemen wie Regionalität und Tierwohl haben einen nachhaltigen Platz in der gesellschaftlichen und gesetzgeberischen Diskussion gefunden. Zudem bestehen aufgrund der rasant wachsenden Weltbevölkerung perspektivisch neue Exportmöglichkeiten für die Schweinebranche in Deutschland und Europa insgesamt. Aufgrund der präsenten Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind die Exportmöglichkeiten derzeit jedoch insbesondere im wichtigen Markt Asien begrenzt. Mittelfristig werden sich hier jedoch wieder Absätze eröffnen, sofern das Seuchengeschehen effektiv im Griff ist.
Am Schweinemarkt hat sich wie in keinem anderen landwirtschaftlichen Betriebszweig ein rasanter und deutlicher Strukturwandel in den letzten Jahren ergeben und vollzogen. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist in Deutschland wie in fast ganz Europa rückläufig. Auch die Zahl der gehaltenen Tiere hat zuletzt deutlich nachgelassen und ist bereits zum Stichtag 3.11.2023 auf den geringsten Bestand seit der deutschen Wiedervereinigung gefallen. Das verfügbare Marktangebot an Schweinefleisch wurde dadurch effektiv und nachhaltig reduziert, was die Preismöglichkeiten und Preisperspektiven der Schweinehaltung insgesamt deutlich verbessert hat. Seit mehr als einem Jahr zeigen sich deutlich rückläufige Schlachtzahlen, die sich auch im Jahr 2024 im ersten Quartal fortsetzen.
Kurzfristige Marktperspektive
Die Nachfrage nach schlachtreifen Schweinen stellt sich im Verhältnis zum verfügbaren Lebendangebot gut dar. Überhänge auf der Angebotsseite gibt es auch in Marktphasen mit fehlenden Schlachttagen aufgrund von Feiertagen zuletzt kaum. Die Kühlhausvorräte wurden im Zuge der rückläufigen Schlachtmengen abgebaut und entlasten den Markt damit zusätzlich. Die Verbrauchernachfrage zeigt sich zwar insgesamt saisontypisch, für die bevorstehende Grillsaison aber dürfte das Angebot an schlachtreifen Tieren insgesamt überschaubar bleiben, weshalb die Rote Seite auch trotz einem verhältnismäßig hohen Preisniveau ihre Bestellzahlen insgesamt konstant hält.
Bis zum Sommer erwarten wir trotz des bereits hohen Preisniveaus eine anziehende Preisentwicklung für Schlachtschweine.
Grundsätzliche Marktperspektive
Die Betriebe mit Sauenhaltung haben in Deutschland in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Waren es 2018 und 7.800 Betriebe mit Sauenbeständen, sind es per November 2023 nur noch rund 5.200 Betriebe und damit einem Drittel weniger als vor fünf Jahren. Damit wird die anhaltende Verknappung an Ferkeln aus Deutschland weiter forciert und es ergeben sich nachhaltige Absatzmöglichkeiten für diese Betriebszweige. Zwar hat auch die Zahl der Betriebe mit dem Betriebszweig Schweinemast abgenommen, jedoch betrug hier der Rückgang um selben Zeitraum 24,3 Prozent. Mit dem Rückgang der Betriebe geht auch ein deutlicher Rückgang der Schweine- und Ferkelbestände einher. Im Zeitraum November 2021 zu November 2022 fiel der Schweinbestand in Deutschland unter den niedrigsten Wert seit der Deutsch- Deutschen-Wiedervereinigung. Die Zahl der gehaltenen Schweine sank um Jahresvergleich um 10,1 Prozent. Bei der Viehzählung im November 2023 bestätigte sich der Trend der rückläufigen Sauenbestände und Sauenbetriebe erneut.
Insbesondere für Betriebe mit Sauenhaltung ergeben sich mittelfristig bis langfristig positive Entwicklungsmöglichkeiten. Schon jetzt reicht die inländische Ferkelproduktion nicht aus, um den Bedarf der vorhandenen Mäster zu decken, so dass derzeit und auf absehbarer Zeit Ferkelimporte aus den Niederlanden und Dänemark ein wichtiger Faktor bleiben, um die Marktversorgung sicherzustellen. Diskussionen um regionale Erzeugung von Lebensmitteln, regionale Vermarktungen oder der Herkunftskennzeichnung 5‑D (geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet in Deutschland) bleiben Trendthemen der Zeit.
Die grundsätzliche Marktperspektive ergibt sich aus dem nach wie vor hohen Bedarf in an Schweinefleisch in Deutschland und Europa. Der inländische pro Kopf-Verbrauch ist zwar in den letzten Jahren deutlich rückläufig und die Zahl derer, die angeben sich vegan oder vegetarisch zu ernähren ist zuletzt leicht angestiegen, dennoch besteht weiterhin ein pro Kopf-Bedarf per Ende 2023 von 28,1 Kilogramm je Bundesbürger. Trotz der rückläufigen Tendenz ist Schweinefleisch nach wie vor im Fleischkonsum insgesamt die mit Abstand wichtigste Fleischsorte in Deutschland. Auch dürften mittelfristig wieder Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch aus Deutschland bestehen, sofern die Problematik um die Afrikanische Schweinepest erledigt ist. Aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung wird es nach wie vor Bedarfe für Importe auf dem Weltmarkt geben.
Mittel- und langfristig besteht eine nachhaltige Produktionsperspektive aus der Markterwartung für Sauenhaltende Betriebe.
Kurzfristiges Marktentwicklung
Das Angebot an Ferkeln ist weiterhin überschaubar. Der massive Rückgang der Betriebe in den letzten Jahren und insbesondere der deutliche Bestandsabbau im letzten Jahr wirkt sich nachhaltig auf den Markt aus und spiegelte sich zuletzt in neuen Allzeithochs für Ferkel wider. Zum Jahresbeginn konnten entgegen dem langjährigen saisonalen Trend die Ferkelpreise weiter zulegen. Auch von Rücksetzern am Schweinemarkt ließen sich die Ferkelnotierungen nicht beeinflussen. Die Mäster sehen ertragsreiche Produktionsmöglichkeiten in der Schweinemast und stallen damit weiter umfangreich ein. Teilweise können mit nicht vertragsgebundenen Partien hohe Aufschläge erzielt werden. Für die erste Jahreshälfte deutet sich ein hochpreisiges Ferkelpreisniveau an.
Mittelfristige Marktperspektive
Betriebe mit Milchkuhhaltung haben aus der aktuellen und mittelfristigen Marktperspektive eine positive Zukunftsprognose. Stallanlagen für die Haltung von Milchkühen sind langfristig beleihungsfähig, sofern diese den aktuellen Ansprüchen an Tierhaltung und Produktion entsprechen oder sich baulich auf heutige oder mittelfristig steigende Standards umbauen lassen. Stallanlagen mit heute nicht mehr gängigen Haltungsformen wie der Anbindehaltung haben mittelfristig keine nachhaltige Produktionsperspektive in Deutschland.
Konnte 2022 noch ein absolutes Rekordjahr bei den Milchauszahlungspreisen sowie bei den Preisen vieler Milchprodukte generiert werden, zeigen sich mit Beginn des Jahres 2023 rückläufige aber weiterhin über dem Durchschnitt liegende Auszahlungspreise für Milcherzeuger.
Die Milchmenge in Europa und Deutschland hat sich in den letzten Jahren rückläufig entwickelt. Dies liegt auch an geringen Milchvieheinheiten in Deutschland. Die Zahl der Betriebe mit Milchproduktion ist in den letzten Jahren zurückgegangen und hat das Angebot nachhaltig verknappt. Nach schwierigen Jahren mit nur knapp durchschnittlichen Grundauszahlungspreisen und rückläufigen Verbrauchernachfragen nach Trinkmilch und Milchprodukten, lassen sich durchaus wieder eine stärke Nachfrage nach Milchprodukten feststellen. Zuletzt standen Milchprodukte auch aus gesundheitlichen Gründen wieder verstärkt im Fokus der Konsumenten, auch wegen des hohen Protein- und Vitamingehaltes von Milchprodukten.
Nach wie vor wird in Deutschland mehr Milch produziert als durch die Nachfrager im Inland verbraucht wird. Deutschland und Europa insgesamt ist auf Exporte von Butter, Magermilchpulver und Käse angewiesen. Insbesondere in Asien sind europäische Milchprodukte gefragt und bei Verbrauchern hoch im Kurs. Nach Rücksetzern aufgrund von Corona-Einschränkungen in China nehmen die Exporte nach Asien zuletzt wieder zu. Auch innereuropäisch ist besonders Käse aus deutscher Produktion gefragt. Zwischenzeitlich fehlte des den europäischen Produktpreisen an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Diese ist mittlerweile für die meisten Produkte wieder gegeben.
Wegen der nach wie vor guten Verbrauchernachfrage sowie den Exportmöglichkeiten nach Asien und in die USA besteht eine langfristige positive Marktprognose für Milchviehhaltung.
Kurzfristige Marktentwicklung
Die Grundauszahlungspreise haben sich nach dem Rückgang in 2023 mit Beginn des neuen Jahres wieder stabilisier. Viele Molkereien zahlen mittlerweile wieder Grundauszahlungspreise oberhalb der Marke von 40 Cent/kg. Die Milchmenge liegt in den ersten Wochen 2024 unter den Mengen des Vergleichszeitraums 2023 bei einer gleichzeitig sehr guten Nachfrage nach vor allem Käse und Formbutter. Wegen geringeren Produktionsmengen bei Blockbutter und Magermilchpulver sowie Vollmilchpulver bauen sich darum keine großen Lagerbestände auf, die noch im letzten Jahr die Preise deutlich belasteten. Trotz wieder errungener Wettbewerbsfähigkeit sind die Exportmöglichkeiten eingeschränkt. Die Lage am Roten Meer verteuert europäische Transporte nach Asien. Die Nachfrage aus muslimisch-geprägten wird für die kommenden Wochen wieder höher erwartet Der Fastenmonat Ramadan ist Anfang April beendet worden.
Mittelfristige Marktperspektive
Aus der aktuellen und mittelfristigen Marktperspektive ist die Haltung und Mast von Rindern nachhaltig gegeben, sofern diese den aktuellen Tierhaltungsstandards entsprechen bzw. die Umsetzung gegebenenfalls neuer und höherer Produktions- und Haltungsstandards erfüllt kann.
Der Verzehr von Rindfleisch ist rechnerisch pro Kopf in den letzten 10 Jahren konstant zwischen 9,1 und 10,0 Kilogramm gependelt. Im Zuge der Neuberechnung der Selbstversorgungsquote stellt sich ein etwas geringerer Bedarf dar. Ein grundsätzlicher negativer Trend beim Rindfleischkonsum ist nicht erkennbar. Die Selbstversorgung mit Rindfleisch ist wegen Produktionskürzungen und Betriebsaufgaben in den letzten Jahren gesunken und ab dem Jahr 2017 unter die Marke von 100 Prozent Selbstversorgungsgrad gefallen.
Zwar gibt es weiterhin insbesondere in der Gastronomie einen vorhandenen Trend zu südamerikanischem Rindfleisch, dennoch setzen sich auch wie in anderen Teilmärkten der Landwirtschaft die Themen wie regionale Erzeugung, artgerechte Tierhaltung und Weidehaltung stark durch. Auch wenn Freihandelsabkommen insbesondere vor der Sorge um stark steigende Exporte von Rindfleisch aus Brasilien und Argentinien immer wieder als Argument angeführt werden, haben Erzeuger in Deutschland und Europa wegen der aktuellen Markversorgung und den beschrieben nachhaltigen Trends eine mittelfristige positive Produktionsperspektive.
Kurzfristige Marktentwicklung
Die Nachfrage nach Rindfleisch zeigt sich saisontypisch ohne nachhaltige Impulse. Jungbullen und Färsen waren zuletzt reichlicher im Angebot, entsprechend der Nachfrage auf Verbraucherebene standen die Notierungen zeitweise unter Druck, bewegen sich aber weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Wegen der anziehenden Milchpreise waren Schlachtkühe wenig verfügbar, deren Preisnotierungen wurden zuletzt abermals erhöht.
Mit der bevorstehenden Grillsaison wird mit einer stetigeren Nachfrage auf Verbraucherebene gerechnet. Die Preise deuten sich dabei mindestens stabil an, denn das Lebendangebot ist zuletzt nicht gewachsen.
Legehennenhaltung
Mittelfristige Marktperspektive
Betriebe mit Legehennen (Eierproduktion) haben aus den heute bekannten Rahmenbedingungen und Marktgegebenheiten eine nachhaltige Produktions- und Ertragsperspektive.
Die Selbstversorgung in Deutschland mit Eiern aller Haltungsformen und Nutzungsarten liegt mit 72,8 Prozent (2023 v) deutlich unter der vollständigen Selbstversorgung. Dadurch ist der Markt insgesamt auf Importe angewiesen. Daraus ergibt sich für die Halter zwar grundsätzlich das Risiko, dass günstige ausländische Preise die Nachfrage nach dann eventuell teuren Eiern aus hiesiger Produktion reduzieren oder preislich zeitweise unwirtschaftlich machen. Dennoch ist aufgrund der nach wie vor stabilen Nachfrage der Verbraucher im Inland nach Eiern und der Industriebdarf nach Eiern für die Verarbeitung vor hoch und konstant. Es ergeben sich langfristige Vermarktungsperspektiven für Eier. Wie die Verbrauchsstatisiken des Bundesamtes für Landwirtschaft zeigt, ist der durchschnittliche Verbrauch in den letzten Jahren konstant geblieben und wird aktuell mit 14,6 kg/Kopf angegeben. Die Eierproduktion war dabei zuletzt rückläufig, die geringere Bruteierproduktion in den letzten drei Jahren lässt zudem darauf schließen, dass der Legehennenbestand in Deutschland derzeit nicht weiter wachsen wird.
Der Trend zum regionalen Bezug von Lebensmitteln und der tendenziell höhere Verbraucherkonsum von Freiland- und Bioeiern ist durch die Preisentwicklung (Inflation) insgesamt zwar temporär eingebrochen, jedoch nach wie vor nachhaltig im Markt vorhanden und seit Jahresbeginn 2023 auch wieder in den Nachfragen feststellbar. Insbesondere im Jahr 2023 zeigten sich über weite Teile des Jahres eine knappe Versorgungslage mit Eiern für den deutschen Markt. Dieser Trend hält auch im ersten Quartal 2024 an. Lebensmitteleinzelhandel und Verbraucher fragen verstärkt Freilandeier, Bioeier und insbesondere das Merkmal „Ohne Küken Töten nach“.
Auch für die Vermarktung schlachtreifer Legehennen besteht in Deutschland mittel- und langfristig eine Marktperspektive. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Hühnern ist in den letzten Jahren merklich angestiegen, wegen einer höheren Produktion und mehr Legehennen liegt der Selbstversorgungsgrad jedoch leicht über 100 Prozent.
Für Legehennenhalter ergibt sich eine langfristige positive Marktperspektive und die für dafür nötigen Stallanlagen eine langfristige Nutzungsmöglichkeit.
Kurzfristige Marktentwicklung
Mit dem Osterfest Ende März zeigte sich die Nachfrage nach Eiern für den Weiterverkauf an Verbrauchern sowie für die Lebensmittelindustrie auf dem saisonalen Höhepunkt. Entsprechend der saisonüblichen Nachfrageentwicklung zeigen sich darum im April sinkende Preisnotierungen für Eier am Spotmarkt und in den Packstellennotierungen. Die Verfügbarkeit hat sich aufgrund der reduzierten Nachfrage deutlich verbessert, so dass für die Monate bis zum Sommer mit reduzierten Erlösen mit reduzierten Erlösen gerechnet werden muss.
Den Betrieben kommt jedoch derzeit das reduzierte Preisniveau für Legehennenfutter entgegen und dort für eine weiterhin ertragreiche Verwertung in diesem Betriebszweig.
Mittelfristige Marktperspektive
Betriebe und Stallanlagen zur Haltung, Aufzucht und Mast von Hähnchen haben in Deutschland aus der heutigen Marktperspektive nachhaltig eine Perspektive.
Die Nachfrage nach Geflügelfleisch insgesamt hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Insbesondere Hähnchen konnten von dem Trend hin zum Geflügel profitieren und werden nach wie vor von Verbrauchern rege nachgefragt. Der Pro-Kopf-Verbrauch in der Bundesrepublik liegt seit Jahren konstant bei 12–13 Kilogramm pro Jahr und Einwohner und hat sich damit auf Sicht der letzten 10 und 20 Jahren erhöht. Verbrauchertrends wie der schnelleren Zubereitungsmöglichkeit im Vergleich zu Schweine- oder Rindfleisch sowie der vielfache Wunsch nach mageren Fleischsorten haben die Nachfrage entsprechend unterstützt. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt konstant leicht um die Marke vonn100 %, da die Produktion nicht in dem Maße gestiegen ist, wie der Konsum. In den Jahren 2010 bis 2017 lagen die Selbstversorgungsgrade jeweils und teils deutlich über 100 Prozent, sind seither aber zurückgependelt.
Die Absatzmöglichkeiten in Deutschland und Europa sind für die Erzeuger nach wie vor freundlich und es ergibt sich auch wegen dem Zuzug aus muslimischen Ländern nach Deutschland weiterhin gute und ertragsversprechende Absatzoptionen. Stallanlagen für die Mast sind darum nachhaltig beleihungsfähig und bieten Landwirten eine langfristige Einkommensperspektive, sofern sich die Stallanlagen auf ggf. steigende Ansprüche aus gesellschaftlichen, politischen und baurechtlichen Anforderungen anpassen lassen.
Kurzfristige Marktentwicklung
Zuletzt standen die Preise für Schlachthähnchen wegen einer tendenziell schwachen Verbrauchernachfrage im ersten Quartal unter Druck, konnten sich jedoch in den letzten Wochen überwiegend stabil halten. Importwaren aus dem europäischen Ausland sorgen dafür, dass der heimische Markt stetig ausreichend versorgt war und die Nachfrage der Verbraucher und der Lebensmittelindustrie sowie der Gastronomie ständig bedient werden konnte. Dennoch zeigen sich in unserer generellen Betrachtung der Deckungsbeiträge für diesen Betriebszweig positive Tendenzen. Die gesunkenen Einkaufspreise für Futtermittel haben den Rückgang bei den Schlachtpreisen kompensieren können.
Mit den wärmeren Temperaturen ab dem 2 Quartal 2024 entwickelt sich die Nachfrage positiv. Schlachter bereiten sich entsprechend auf die Grillfleischnachfrage vor. Da das Lebendangebot zuletzt nicht weiter gewachsen ist, deutet sich eine leicht freundliche Entwicklung aus Erzeugersicht an.