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Beleihungsfähigkeit Markteinschätzung

Stand: April 2024
Schwei­ne­mast

Grund­sätz­li­che Markt­per­spek­ti­ve

Die Schwei­ne­bran­che in Deutsch­land und Euro­pa ins­ge­samt ist von drei schwie­ri­gen Jah­ren geprägt. Die ASP-Pro­ble­ma­tik, die feh­len­de Nach­fra­ge und schwa­che Schlacht­ka­pa­zi­tä­ten wäh­rend der Coro­na-Pha­se und hohe Fut­ter­kos­ten unmit­tel­bar nach dem Ukrai­ne­krieg haben den Sek­tor ins­ge­samt belas­tet. Die mit­tel­fris­ti­ge Markt­per­spek­ti­ve stellt sich jedoch im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren deut­lich bes­ser dar.

Zwar ist der Pro-Kopf-Ver­brauch von Schwei­ne­fleisch in Deutsch­land seit Jah­ren rück­läu­fig, den­noch wer­den nach wie vor hohe Men­gen Schwei­ne­fleisch von den Ver­brau­chern in Deutsch­land kon­su­miert. Schwei­ne­fleisch stellt mit 22,8 kg/pro Kopf den höchs­ten Anteil im Fleisch­ver­zehr von ins­ge­samt 52,1 kg/pro Kopf dar. Trend­the­men wie Regio­na­li­tät und Tier­wohl haben einen nach­hal­ti­gen Platz in der gesell­schaft­li­chen und gesetz­ge­be­ri­schen Dis­kus­si­on gefun­den. Zudem bestehen auf­grund der rasant wach­sen­den Welt­be­völ­ke­rung per­spek­ti­visch neue Export­mög­lich­kei­ten für die Schwei­ne­bran­che in Deutsch­land und Euro­pa ins­ge­samt. Auf­grund der prä­sen­ten Afri­ka­ni­schen Schwei­ne­pest (ASP) sind die Export­mög­lich­kei­ten der­zeit jedoch ins­be­son­de­re im wich­ti­gen Markt Asi­en begrenzt. Mit­tel­fris­tig wer­den sich hier jedoch wie­der Absät­ze eröff­nen, sofern das Seu­chen­ge­sche­hen effek­tiv im Griff ist.

Am Schwei­ne­markt hat sich wie in kei­nem ande­ren land­wirt­schaft­li­chen Betriebs­zweig ein rasan­ter und deut­li­cher Struk­tur­wan­del in den letz­ten Jah­ren erge­ben und voll­zo­gen. Die Zahl der schwei­ne­hal­ten­den Betrie­be ist in Deutsch­land wie in fast ganz Euro­pa rück­läu­fig. Auch die Zahl der gehal­te­nen Tie­re hat zuletzt deut­lich nach­ge­las­sen und ist bereits zum Stich­tag 3.11.2023 auf den gerings­ten Bestand seit der deut­schen Wie­der­ver­ei­ni­gung gefal­len. Das ver­füg­ba­re Markt­an­ge­bot an Schwei­ne­fleisch wur­de dadurch effek­tiv und nach­hal­tig redu­ziert, was die Preis­mög­lich­kei­ten und Preis­per­spek­ti­ven der Schwei­ne­hal­tung ins­ge­samt deut­lich ver­bes­sert hat. Seit mehr als einem Jahr zei­gen sich deut­lich rück­läu­fi­ge Schlacht­zah­len, die sich auch im Jahr 2024 im ers­ten Quar­tal fort­set­zen.

Kurz­fris­ti­ge Markt­per­spek­ti­ve

Die Nach­fra­ge nach schlacht­rei­fen Schwei­nen stellt sich im Ver­hält­nis zum ver­füg­ba­ren Lebend­an­ge­bot gut dar. Über­hän­ge auf der Ange­bots­sei­te gibt es auch in Markt­pha­sen mit feh­len­den Schlacht­ta­gen auf­grund von Fei­er­ta­gen zuletzt kaum. Die Kühl­haus­vor­rä­te wur­den im Zuge der rück­läu­fi­gen Schlacht­men­gen abge­baut und ent­las­ten den Markt damit zusätz­lich. Die Ver­brau­cher­nach­fra­ge zeigt sich zwar ins­ge­samt sai­son­ty­pisch, für die bevor­ste­hen­de Grill­sai­son aber dürf­te das Ange­bot an schlacht­rei­fen Tie­ren ins­ge­samt über­schau­bar blei­ben, wes­halb die Rote Sei­te auch trotz einem ver­hält­nis­mä­ßig hohen Preis­ni­veau ihre Bestell­zah­len ins­ge­samt kon­stant hält.

Bis zum Som­mer erwar­ten wir trotz des bereits hohen Preis­ni­veaus eine anzie­hen­de Preis­ent­wick­lung für Schlacht­schwei­ne.

Sau­en­hal­tung

Grund­sätz­li­che Markt­per­spek­ti­ve

Die Betrie­be mit Sau­en­hal­tung haben in Deutsch­land in den letz­ten Jah­ren deut­lich abge­nom­men. Waren es 2018 und 7.800 Betrie­be mit Sau­en­be­stän­den, sind es per Novem­ber 2023 nur noch rund 5.200 Betrie­be und damit einem Drit­tel weni­ger als vor fünf Jah­ren. Damit wird die anhal­ten­de Ver­knap­pung an Fer­keln aus Deutsch­land wei­ter for­ciert und es erge­ben sich nach­hal­ti­ge Absatz­mög­lich­kei­ten für die­se Betriebs­zwei­ge. Zwar hat auch die Zahl der Betrie­be mit dem Betriebs­zweig Schwei­ne­mast abge­nom­men, jedoch betrug hier der Rück­gang um sel­ben Zeit­raum 24,3 Pro­zent. Mit dem Rück­gang der Betrie­be geht auch ein deut­li­cher Rück­gang der Schwei­ne- und Fer­kel­be­stän­de ein­her. Im Zeit­raum Novem­ber 2021 zu Novem­ber 2022 fiel der Schwein­be­stand in Deutsch­land unter den nied­rigs­ten Wert seit der Deutsch- Deut­schen-Wie­der­ver­ei­ni­gung. Die Zahl der gehal­te­nen Schwei­ne sank um Jah­res­ver­gleich um 10,1 Pro­zent. Bei der Vieh­zäh­lung im Novem­ber 2023 bestä­tig­te sich der Trend der rück­läu­fi­gen Sau­en­be­stän­de und Sau­en­be­trie­be erneut.

Ins­be­son­de­re für Betrie­be mit Sau­en­hal­tung erge­ben sich mit­tel­fris­tig bis lang­fris­tig posi­ti­ve Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten. Schon jetzt reicht die inlän­di­sche Fer­kel­pro­duk­ti­on nicht aus, um den Bedarf der vor­han­de­nen Mäs­ter zu decken, so dass der­zeit und auf abseh­ba­rer Zeit Fer­kel­im­por­te aus den Nie­der­lan­den und Däne­mark ein wich­ti­ger Fak­tor blei­ben, um die Markt­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len. Dis­kus­sio­nen um regio­na­le Erzeu­gung von Lebens­mit­teln, regio­na­le Ver­mark­tun­gen oder der Her­kunfts­kenn­zeich­nung 5‑D (gebo­ren, auf­ge­zo­gen, gemäs­tet, geschlach­tet und ver­ar­bei­tet in Deutsch­land) blei­ben Trend­the­men der Zeit.

Die grund­sätz­li­che Markt­per­spek­ti­ve ergibt sich aus dem nach wie vor hohen Bedarf in an Schwei­ne­fleisch in Deutsch­land und Euro­pa. Der inlän­di­sche pro Kopf-Ver­brauch ist zwar in den letz­ten Jah­ren deut­lich rück­läu­fig und die Zahl derer, die ange­ben sich vegan oder vege­ta­risch zu ernäh­ren ist zuletzt leicht ange­stie­gen, den­noch besteht wei­ter­hin ein pro Kopf-Bedarf per Ende 2023 von 28,1 Kilo­gramm je Bun­des­bür­ger. Trotz der rück­läu­fi­gen Ten­denz ist Schwei­ne­fleisch nach wie vor im Fleisch­kon­sum ins­ge­samt die mit Abstand wich­tigs­te Fleisch­sor­te in Deutsch­land. Auch dürf­ten mit­tel­fris­tig wie­der Export­mög­lich­kei­ten für Schwei­ne­fleisch aus Deutsch­land bestehen, sofern die Pro­ble­ma­tik um die Afri­ka­ni­sche Schwei­ne­pest erle­digt ist. Auf­grund der wach­sen­den Welt­be­völ­ke­rung wird es nach wie vor Bedar­fe für Impor­te auf dem Welt­markt geben.

Mit­tel- und lang­fris­tig besteht eine nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­ons­per­spek­ti­ve aus der Markt­er­war­tung für Sau­en­hal­ten­de Betrie­be.

 

Kurz­fris­ti­ges Markt­ent­wick­lung

Das Ange­bot an Fer­keln ist wei­ter­hin über­schau­bar. Der mas­si­ve Rück­gang der Betrie­be in den letz­ten Jah­ren und ins­be­son­de­re der deut­li­che Bestands­ab­bau im letz­ten Jahr wirkt sich nach­hal­tig auf den Markt aus und spie­gel­te sich zuletzt in neu­en All­zeit­hochs für Fer­kel wider. Zum Jah­res­be­ginn konn­ten ent­ge­gen dem lang­jäh­ri­gen sai­so­na­len Trend die Fer­kel­prei­se wei­ter zule­gen. Auch von Rück­set­zern am Schwei­ne­markt lie­ßen sich die Fer­kel­no­tie­run­gen nicht beein­flus­sen. Die Mäs­ter sehen ertrags­rei­che Pro­duk­ti­ons­mög­lich­kei­ten in der Schwei­ne­mast und stal­len damit wei­ter umfang­reich ein. Teil­wei­se kön­nen mit nicht ver­trags­ge­bun­de­nen Par­tien hohe Auf­schlä­ge erzielt wer­den. Für die ers­te Jah­res­hälf­te deu­tet sich ein hoch­prei­si­ges Fer­kel­preis­ni­veau an.    

Milch­vieh­hal­tung

Mit­tel­fris­ti­ge Markt­per­spek­ti­ve

Betrie­be mit Milch­kuh­hal­tung haben aus der aktu­el­len und mit­tel­fris­ti­gen Markt­per­spek­ti­ve eine posi­ti­ve Zukunfts­pro­gno­se. Stall­an­la­gen für die Hal­tung von Milch­kü­hen sind lang­fris­tig belei­hungs­fä­hig, sofern die­se den aktu­el­len Ansprü­chen an Tier­hal­tung und Pro­duk­ti­on ent­spre­chen oder sich bau­lich auf heu­ti­ge oder mit­tel­fris­tig stei­gen­de Stan­dards umbau­en las­sen. Stall­an­la­gen mit heu­te nicht mehr gän­gi­gen Hal­tungs­for­men wie der Anbin­de­hal­tung haben mit­tel­fris­tig kei­ne nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­ons­per­spek­ti­ve in Deutsch­land.

Konn­te 2022 noch ein abso­lu­tes Rekord­jahr bei den Milch­aus­zah­lungs­prei­sen sowie bei den Prei­sen vie­ler Milch­pro­duk­te gene­riert wer­den, zei­gen sich mit Beginn des Jah­res 2023 rück­läu­fi­ge aber wei­ter­hin über dem Durch­schnitt lie­gen­de Aus­zah­lungs­prei­se für Milch­er­zeu­ger.

Die Milch­men­ge in Euro­pa und Deutsch­land hat sich in den letz­ten Jah­ren rück­läu­fig ent­wi­ckelt. Dies liegt auch an gerin­gen Milch­viehein­hei­ten in Deutsch­land. Die Zahl der Betrie­be mit Milch­pro­duk­ti­on ist in den letz­ten Jah­ren zurück­ge­gan­gen und hat das Ange­bot nach­hal­tig ver­knappt. Nach schwie­ri­gen Jah­ren mit nur knapp durch­schnitt­li­chen Grund­aus­zah­lungs­prei­sen und rück­läu­fi­gen Ver­brau­cher­nach­fra­gen nach Trink­milch und Milch­pro­duk­ten, las­sen sich durch­aus wie­der eine stär­ke Nach­fra­ge nach Milch­pro­duk­ten fest­stel­len. Zuletzt stan­den Milch­pro­duk­te auch aus gesund­heit­li­chen Grün­den wie­der ver­stärkt im Fokus der Kon­su­men­ten, auch wegen des hohen Pro­te­in- und Vit­amin­ge­hal­tes von Milch­pro­duk­ten.

Nach wie vor wird in Deutsch­land mehr Milch pro­du­ziert als durch die Nach­fra­ger im Inland ver­braucht wird. Deutsch­land und Euro­pa ins­ge­samt ist auf Expor­te von But­ter, Mager­milch­pul­ver und Käse ange­wie­sen. Ins­be­son­de­re in Asi­en sind euro­päi­sche Milch­pro­duk­te gefragt und bei Ver­brau­chern hoch im Kurs. Nach Rück­set­zern auf­grund von Coro­na-Ein­schrän­kun­gen in Chi­na neh­men die Expor­te nach Asi­en zuletzt wie­der zu. Auch inner­eu­ro­pä­isch ist beson­ders Käse aus deut­scher Pro­duk­ti­on gefragt. Zwi­schen­zeit­lich fehl­te des den euro­päi­schen Pro­dukt­prei­sen an inter­na­tio­na­ler Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Die­se ist mitt­ler­wei­le für die meis­ten Pro­duk­te wie­der gege­ben.

Wegen der nach wie vor guten Ver­brau­cher­nach­fra­ge sowie den Export­mög­lich­kei­ten nach Asi­en und in die USA besteht eine lang­fris­ti­ge posi­ti­ve Markt­pro­gno­se für Milch­vieh­hal­tung.

Kurz­fris­ti­ge Markt­ent­wick­lung

Die Grund­aus­zah­lungs­prei­se haben sich nach dem Rück­gang in 2023 mit Beginn des neu­en Jah­res wie­der sta­bi­li­sier. Vie­le Mol­ke­rei­en zah­len mitt­ler­wei­le wie­der Grund­aus­zah­lungs­prei­se ober­halb der Mar­ke von 40 Cent/kg. Die Milch­men­ge liegt in den ers­ten Wochen 2024 unter den Men­gen des Ver­gleichs­zeit­raums 2023 bei einer gleich­zei­tig sehr guten Nach­fra­ge nach vor allem Käse und Form­but­ter. Wegen gerin­ge­ren Pro­duk­ti­ons­men­gen bei Block­but­ter und Mager­milch­pul­ver sowie Voll­milch­pul­ver bau­en sich dar­um kei­ne gro­ßen Lager­be­stän­de auf, die noch im letz­ten Jahr die Prei­se deut­lich belas­te­ten. Trotz wie­der errun­ge­ner Wett­be­werbs­fä­hig­keit sind die Export­mög­lich­kei­ten ein­ge­schränkt. Die Lage am Roten Meer ver­teu­ert euro­päi­sche Trans­por­te nach Asi­en. Die Nach­fra­ge aus mus­li­misch-gepräg­ten wird für die kom­men­den Wochen wie­der höher erwar­tet Der Fas­ten­mo­nat Rama­dan ist Anfang April been­det wor­den.

Rin­der­mast

Mit­tel­fris­ti­ge Markt­per­spek­ti­ve

Aus der aktu­el­len und mit­tel­fris­ti­gen Markt­per­spek­ti­ve ist die Hal­tung und Mast von Rin­dern nach­hal­tig gege­ben, sofern die­se den aktu­el­len Tier­hal­tungs­stan­dards ent­spre­chen bzw. die Umset­zung gege­be­nen­falls neu­er und höhe­rer Pro­duk­ti­ons- und Hal­tungs­stan­dards erfüllt kann.

Der Ver­zehr von Rind­fleisch ist rech­ne­risch pro Kopf in den letz­ten 10 Jah­ren kon­stant zwi­schen 9,1 und 10,0 Kilo­gramm gepen­delt. Im Zuge der Neu­be­rech­nung der Selbst­ver­sor­gungs­quo­te stellt sich ein etwas gerin­ge­rer Bedarf dar. Ein grund­sätz­li­cher nega­ti­ver Trend beim Rind­fleisch­kon­sum ist nicht erkenn­bar. Die Selbst­ver­sor­gung mit Rind­fleisch ist wegen Pro­duk­ti­ons­kür­zun­gen und Betriebs­auf­ga­ben in den letz­ten Jah­ren gesun­ken und ab dem Jahr 2017 unter die Mar­ke von 100 Pro­zent Selbst­ver­sor­gungs­grad gefal­len.

Zwar gibt es wei­ter­hin ins­be­son­de­re in der Gas­tro­no­mie einen vor­han­de­nen Trend zu süd­ame­ri­ka­ni­schem Rind­fleisch, den­noch set­zen sich auch wie in ande­ren Teil­märk­ten der Land­wirt­schaft die The­men wie regio­na­le Erzeu­gung, art­ge­rech­te Tier­hal­tung und Wei­de­hal­tung stark durch. Auch wenn Frei­han­dels­ab­kom­men ins­be­son­de­re vor der Sor­ge um stark stei­gen­de Expor­te von Rind­fleisch aus Bra­si­li­en und Argen­ti­ni­en immer wie­der als Argu­ment ange­führt wer­den, haben Erzeu­ger in Deutsch­land und Euro­pa wegen der aktu­el­len Mark­ver­sor­gung und den beschrie­ben nach­hal­ti­gen Trends eine mit­tel­fris­ti­ge posi­ti­ve Pro­duk­ti­ons­per­spek­ti­ve.

 

Kurz­fris­ti­ge Markt­ent­wick­lung

Die Nach­fra­ge nach Rind­fleisch zeigt sich sai­son­ty­pisch ohne nach­hal­ti­ge Impul­se. Jung­bul­len und Fär­sen waren zuletzt reich­li­cher im Ange­bot, ent­spre­chend der Nach­fra­ge auf Ver­brau­cher­ebe­ne stan­den die Notie­run­gen zeit­wei­se unter Druck, bewe­gen sich aber wei­ter­hin auf einem über­durch­schnitt­li­chen Niveau. Wegen der anzie­hen­den Milch­prei­se waren Schlacht­kü­he wenig ver­füg­bar, deren Preis­no­tie­run­gen wur­den zuletzt aber­mals erhöht.

Mit der bevor­ste­hen­den Grill­sai­son wird mit einer ste­ti­ge­ren Nach­fra­ge auf Ver­brau­cher­ebe­ne gerech­net. Die Prei­se deu­ten sich dabei min­des­tens sta­bil an, denn das Lebend­an­ge­bot ist zuletzt nicht gewach­sen.  

Lege­hen­nen­hal­tung

Lege­hen­nen­hal­tung

 

Mit­tel­fris­ti­ge Markt­per­spek­ti­ve

Betrie­be mit Lege­hen­nen (Eier­pro­duk­ti­on) haben aus den heu­te bekann­ten Rah­men­be­din­gun­gen und Markt­ge­ge­ben­hei­ten eine nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­ons- und Ertrags­per­spek­ti­ve.

Die Selbst­ver­sor­gung in Deutsch­land mit Eiern aller Hal­tungs­for­men und Nut­zungs­ar­ten liegt mit 72,8 Pro­zent (2023 v) deut­lich unter der voll­stän­di­gen Selbst­ver­sor­gung. Dadurch ist der Markt ins­ge­samt auf Impor­te ange­wie­sen. Dar­aus ergibt sich für die Hal­ter zwar grund­sätz­lich das Risi­ko, dass güns­ti­ge aus­län­di­sche Prei­se die Nach­fra­ge nach dann even­tu­ell teu­ren Eiern aus hie­si­ger Pro­duk­ti­on redu­zie­ren oder preis­lich zeit­wei­se unwirt­schaft­lich machen. Den­noch ist auf­grund der nach wie vor sta­bi­len Nach­fra­ge der Ver­brau­cher im Inland nach Eiern und der Indus­trieb­darf nach Eiern für die Ver­ar­bei­tung vor hoch und kon­stant. Es erge­ben sich lang­fris­ti­ge Ver­mark­tungs­per­spek­ti­ven für Eier. Wie die Ver­brauchs­sta­ti­si­ken des Bun­des­am­tes für Land­wirt­schaft zeigt, ist der durch­schnitt­li­che Ver­brauch in den letz­ten Jah­ren kon­stant geblie­ben und wird aktu­ell mit 14,6 kg/Kopf ange­ge­ben. Die Eier­pro­duk­ti­on war dabei zuletzt rück­läu­fig, die gerin­ge­re Brut­ei­er­pro­duk­ti­on in den letz­ten drei Jah­ren lässt zudem dar­auf schlie­ßen, dass der Lege­hen­nen­be­stand in Deutsch­land der­zeit nicht wei­ter wach­sen wird.

Der Trend zum regio­na­len Bezug von Lebens­mit­teln und der ten­den­zi­ell höhe­re Ver­brau­cher­kon­sum von Frei­land- und Bio­ei­ern ist durch die Preis­ent­wick­lung (Infla­ti­on) ins­ge­samt zwar tem­po­rär ein­ge­bro­chen, jedoch nach wie vor nach­hal­tig im Markt vor­han­den und seit Jah­res­be­ginn 2023 auch wie­der in den Nach­fra­gen fest­stell­bar. Ins­be­son­de­re im Jahr 2023 zeig­ten sich über wei­te Tei­le des Jah­res eine knap­pe Ver­sor­gungs­la­ge mit Eiern für den deut­schen Markt. Die­ser Trend hält auch im ers­ten Quar­tal 2024 an. Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del und Ver­brau­cher fra­gen ver­stärkt Frei­land­ei­er, Bio­ei­er und ins­be­son­de­re das Merk­mal „Ohne Küken Töten nach“.

Auch für die Ver­mark­tung schlacht­rei­fer Lege­hen­nen besteht in Deutsch­land mit­tel- und lang­fris­tig eine Markt­per­spek­ti­ve. Der Pro-Kopf-Ver­brauch von Hüh­nern ist in den letz­ten Jah­ren merk­lich ange­stie­gen, wegen einer höhe­ren Pro­duk­ti­on und mehr Lege­hen­nen liegt der Selbst­ver­sor­gungs­grad jedoch leicht über 100 Pro­zent.

Für Lege­hen­nen­hal­ter ergibt sich eine lang­fris­ti­ge posi­ti­ve Markt­per­spek­ti­ve und die für dafür nöti­gen Stall­an­la­gen eine lang­fris­ti­ge Nut­zungs­mög­lich­keit.

 

Kurz­fris­ti­ge Markt­ent­wick­lung

Mit dem Oster­fest Ende März zeig­te sich die Nach­fra­ge nach Eiern für den Wei­ter­ver­kauf an Ver­brau­chern sowie für die Lebens­mit­tel­in­dus­trie auf dem sai­so­na­len Höhe­punkt. Ent­spre­chend der sai­son­üb­li­chen Nach­fra­ge­ent­wick­lung zei­gen sich dar­um im April sin­ken­de Preis­no­tie­run­gen für Eier am Spot­markt und in den Pack­stel­len­no­tie­run­gen. Die Ver­füg­bar­keit hat sich auf­grund der redu­zier­ten Nach­fra­ge deut­lich ver­bes­sert, so dass für die Mona­te bis zum Som­mer mit redu­zier­ten Erlö­sen mit redu­zier­ten Erlö­sen gerech­net wer­den muss.

Den Betrie­ben kommt jedoch der­zeit das redu­zier­te Preis­ni­veau für Lege­hen­nen­fut­ter ent­ge­gen und dort für eine wei­ter­hin ertrag­rei­che Ver­wer­tung in die­sem Betriebs­zweig.

Geflü­gel­mast

Mit­tel­fris­ti­ge Markt­per­spek­ti­ve

Betrie­be und Stall­an­la­gen zur Hal­tung, Auf­zucht und Mast von Hähn­chen haben in Deutsch­land aus der heu­ti­gen Markt­per­spek­ti­ve nach­hal­tig eine Per­spek­ti­ve.

Die Nach­fra­ge nach Geflü­gel­fleisch ins­ge­samt hat in den letz­ten Jah­ren ste­tig zuge­nom­men. Ins­be­son­de­re Hähn­chen konn­ten von dem Trend hin zum Geflü­gel pro­fi­tie­ren und wer­den nach wie vor von Ver­brau­chern rege nach­ge­fragt. Der Pro-Kopf-Ver­brauch in der Bun­des­re­pu­blik liegt seit Jah­ren kon­stant bei 12–13 Kilo­gramm pro Jahr und Ein­woh­ner und hat sich damit auf Sicht der letz­ten 10 und 20 Jah­ren erhöht. Ver­brau­cher­trends wie der schnel­le­ren Zube­rei­tungs­mög­lich­keit im Ver­gleich zu Schwei­ne- oder Rind­fleisch sowie der viel­fa­che Wunsch nach mage­ren Fleisch­sor­ten haben die Nach­fra­ge ent­spre­chend unter­stützt. Der Selbst­ver­sor­gungs­grad in Deutsch­land liegt kon­stant leicht um die Mar­ke vonn100 %, da die Pro­duk­ti­on nicht in dem Maße gestie­gen ist, wie der Kon­sum. In den Jah­ren 2010 bis 2017 lagen die Selbst­ver­sor­gungs­gra­de jeweils und teils deut­lich über 100 Pro­zent, sind seit­her aber zurück­ge­pen­delt.

Die Absatz­mög­lich­kei­ten in Deutsch­land und Euro­pa sind für die Erzeu­ger nach wie vor freund­lich und es ergibt sich auch wegen dem Zuzug aus mus­li­mi­schen Län­dern nach Deutsch­land wei­ter­hin gute und ertrags­ver­spre­chen­de Absatz­op­tio­nen. Stall­an­la­gen für die Mast sind dar­um nach­hal­tig belei­hungs­fä­hig und bie­ten Land­wir­ten eine lang­fris­ti­ge Ein­kom­mens­per­spek­ti­ve, sofern sich die Stall­an­la­gen auf ggf. stei­gen­de Ansprü­che aus gesell­schaft­li­chen, poli­ti­schen und bau­recht­li­chen Anfor­de­run­gen anpas­sen las­sen.

 

Kurz­fris­ti­ge Markt­ent­wick­lung

Zuletzt stan­den die Prei­se für Schlacht­hähn­chen wegen einer ten­den­zi­ell schwa­chen Ver­brau­cher­nach­fra­ge im ers­ten Quar­tal unter Druck, konn­ten sich jedoch in den letz­ten Wochen über­wie­gend sta­bil hal­ten. Import­wa­ren aus dem euro­päi­schen Aus­land sor­gen dafür, dass der hei­mi­sche Markt ste­tig aus­rei­chend ver­sorgt war und die Nach­fra­ge der Ver­brau­cher und der Lebens­mit­tel­in­dus­trie sowie der Gas­tro­no­mie stän­dig bedient wer­den konn­te. Den­noch zei­gen sich in unse­rer gene­rel­len Betrach­tung der Deckungs­bei­trä­ge für die­sen Betriebs­zweig posi­ti­ve Ten­den­zen. Die gesun­ke­nen Ein­kaufs­prei­se für Fut­ter­mit­tel haben den Rück­gang bei den Schlacht­prei­sen kom­pen­sie­ren kön­nen.

Mit den wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren ab dem 2 Quar­tal 2024 ent­wi­ckelt sich die Nach­fra­ge posi­tiv. Schlach­ter berei­ten sich ent­spre­chend auf die Grill­fleisch­nach­fra­ge vor. Da das Lebend­an­ge­bot zuletzt nicht wei­ter gewach­sen ist, deu­tet sich eine leicht freund­li­che Ent­wick­lung aus Erzeu­ger­sicht an.