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Beleihungsfähigkeit Markteinschätzung

Stand Oktober 2023

Schweinemast

Aus der aktuellen und mittelfristigen Marktperspektive sind Stallanlagen zur Mast von Schweinen nachhaltig beleihungsfähig, sofern diese den aktuellen Tierhaltungsstandards entsprechen bzw. die Umsetzung gegebenenfalls neuer und höherer Produktions- und Haltungsstandards erfüllen können.

Zwar ist der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland seit Jahren rückläufig, dennoch werden nach wie vor hohe Mengen Schweinefleisch von den Verbrauchern in Deutschland konsumiert. Trendthemen wie Regionalität und Tierwohl haben einen nachhaltigen Platz in der gesellschaftlichen und gesetzgeberischen Diskussion gefunden. Zudem bestehen aufgrund der rasant wachsenden Weltbevölkerung perspektivisch neue Exportmöglichkeiten für die Schweinebranche in Deutschland und Europa insgesamt. Aufgrund der präsenten Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind die Exportmöglichkeiten derzeit jedoch insbesondere im wichtigen Markt Asien begrenzt. Mittelfristig werden sich hier jedoch wieder Absätze eröffnen, sofern das Seuchengeschehen effektiv im Griff ist.

Am Schweinemarkt hat sich wie in keinem anderen landwirtschaftlichen Betriebszweig ein rasanter und deutlicher Strukturwandel in den letzten Jahren ergeben und vollzogen. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ist in Deutschland wie in fast ganz Europa rückläufig. Auch die Zahl der gehaltenen Tiere hat zuletzt deutlich nachgelassen und ist bereits zum Stichtag 3.5.2022 auf den geringsten Bestand seit der Deutschen Wiedervereinigung gefallen. Das verfügbare Marktangebot an Schweinefleisch wurde dadurch effektiv und nachhaltig reduziert, was die Preismöglichkeiten und Preisperspektiven der Schweinehaltung insgesamt deutlich verbessert hat.

Mittel- und langfristig sehen wir eine nachhaltige Produktionsperspektive für die Schweinemast in Deutschland.

Sauenhaltung

Aus der aktuellen und mittelfristigen Marktperspektive sind Stallanlagen für die Aufzucht von Ferkeln und Haltung von Zuchtsauen nachhaltig beleihungsfähig, sofern diese den aktuellen Tierhaltungsstandards entsprechen bzw. die Aufrüstung auf gegebenenfalls höhere Produktions- und Haltungsstandards erfüllen können.

Die grundsätzliche Marktperspektive ergibt sich aus dem nach wie vor hohen Bedarf in Deutschland und Europa an Schweinefleisch. Der inländische pro Kopf-Verbrauch ist zwar in den letzten Jahren deutlich rückläufig und die Zahl derer, die angeben sich vegan oder vegetarisch zu ernähren ist zuletzt leicht angestiegen, dennoch besteht weiterhin ein pro Kopf-Bedarf per Ende 2021 von 31 Kilogramm je Bundesbürger. Auch dürften mittelfristig wieder Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch aus Deutschland bestehen, sofern die Problematik um die Afrikanische Schweinepest erledigt ist. Aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung wird es nach wie vor Bedarfe für Importe auf dem Weltmarkt geben.

Die Betriebe mit Sauenhaltung haben in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Waren es 2018 und 7.800 Betriebe mit Sauenbeständen, sind es per November 2022 nur noch 5.600 Betriebe und damit rund 28,2 Prozent weniger als vor fünf Jahren. Damit wird die anhaltende Verknappung an Ferkeln aus Deutschland weiter forciert und es ergeben sich nachhaltige Absatzmöglichkeiten für diese Betriebszweige. Zwar hat auch die Zahl der Betriebe mit dem Betriebszweig Schweinemast abgenommen, jedoch betrug hier der Rückgang um selben Zeitraum 24,3 Prozent. Mit dem Rückgang der Betriebe geht auch ein deutlicher Rückgang der Schweine- und Ferkelbestände einher. Im Zeitraum November 2021 zu November 2022 fiel der Schweinbestand in Deutschland unter den niedrigsten Wert seit der Deutsch- Deutschen-Wiedervereinigung. Die Zahl der gehaltenen Schweine sank um Jahresvergleich um 10,1 Prozent.

Insbesondere für Betriebe mit Sauenhaltung ergeben sich mittelfristig bis langfristig positive Entwicklungsmöglichkeiten. Schon jetzt reicht die inländische Ferkelproduktion nicht aus, um den Bedarf der vorhandenen Mäster zu decken, so dass derzeit und auf absehbarer Zeit Ferkelimporte aus den Niederlanden und Dänemark ein wichtiger Faktor bleiben, um die Marktversorgung sicherzustellen. Diskussionen um regionale Erzeugung von Lebensmitteln, regionale Vermarktungen oder der Herkunftskennzeichnung 5-D (geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet in Deutschland) bleiben Trendthemen der Zeit.

Mittel- und langfristig besteht eine nachhaltige Produktionsperspektive aus der Markterwartung für Sauenhaltende Betriebe.

Milchviehhaltung

Betriebe mit Milchkuhhaltung haben aus der aktuellen und mittelfristigen Marktperspektive eine positive Zukunftsprognose. Stallanlagen für die Haltung von Milchkühen sind langfristig beleihungsfähig, sofern diese den aktuellen Ansprüchen an Tierhaltung und Produktion entsprechen oder sich baulich auf heutige oder mittelfristig steigende Standards umbauen lassen. Stallanlagen mit heute nicht mehr gängigen Haltungsformen wie der Anbindehaltung sind weder mittelfristig noch langfristig beleihungsfähig.

Die Milchmenge in Europa und Deutschland hat sich in den letzten Jahren rückläufig entwickelt. Dies liegt auch an geringen Milchvieheinheiten in Deutschland. Die Zahl der Betriebe mit Milchproduktion ist in den letzten Jahren zurückgegangen und hat das Angebot nachhaltig verknappt. Nach schwierigen Jahren mit nur knapp durchschnittlichen Grundauszahlungspreisen und rückläufigen Verbrauchernachfragen nach Trinkmilch und Milchprodukten, lassen sich durchaus wieder eine stärke Nachfrage nach Milchprodukten feststellen. Zuletzt standen Milchprodukte auch aus gesundheitlichen Gründen wieder verstärkt im Fokus der Konsumenten, auch wegen des hohen Protein- und Vitamingehaltes von Milchprodukten.

Nach wie vor wird in Deutschland mehr Milch produziert als durch die Nachfrager im Inland verbraucht wird. Deutschland und Europa insgesamt ist auf Exporte von Butter, Magermilchpulver und Käse angewiesen. Insbesondere in Asien sind europäische Milchprodukte gefragt und bei Verbrauchern hoch im Kurs. Nach Rücksetzern aufgrund von Corona-Einschränkungen in China nehmen die Exporte nach Asien zuletzt wieder zu. Auch innereuropäisch ist besonders Käse aus deutscher Produktion gefragt.

Wegen der nach wie vor guten Verbrauchernachfrage sowie den Exportmöglichkeiten nach Asien und in die USA besteht eine langfristige positive Marktprognose für Milchviehhaltung.

Rindermast

Aus der aktuellen und mittelfristigen Marktperspektive sind Stallanlagen zur Mast von Rindern nachhaltig beleihungsfähig, sofern diese den aktuellen Tierhaltungsstandards entsprechen bzw. die Umsetzung gegebenenfalls neuer und höherer Produktions- und Haltungsstandards erfüllen können.

Der Verzehr von Rindfleisch ist rechnerisch pro Kopf in den letzten 10 Jahren konstant zwischen 9,1 und 10,0 Kilogramm gependelt. Ein grundsätzlicher negativer Trend beim Rindfleischkonsum ist nicht erkennbar. Die Selbstversorgung mit Rindfleisch ist wegen Produktionskürzungen und Betriebsaufgaben in den letzten Jahren gesunken und seit dem Jahr 2017 unter die Marke von 100 Prozent Selbstversorgungsgrad gefallen. Zwar gibt es weiterhin insbesondere in der Gastronomie einen vorhanden Trend zu südamerikanischen Rindfleisch, dennoch setzen sich auch wie in anderen Teilmärkten der Landwirtschaft die Themen wie regionale Erzeugung, artgerechte Tierhaltung und Weidehaltung stark durch.

Wegen einer ausgeglichenen Exportbilanz und dem Selbstversorgungsgrad unter 100 Prozent haben Betriebe mit Rindermast eine nachhaltige und langfristige Absatz- und Produktionsperspektive.

Legehennenhaltung

Betriebe mit Legehennen (Eierproduktion) sind aus der heutigen Markterwartung nachhaltig beleihungsfähig, sofern sie den aktuellen Vorgaben zur Haltung der Tiere (Boden, Freiland) entsprechen und/oder auf künftige Anforderungen zur Haltung von Legehennen anpassbar sind.

Die Selbstversorgung in Deutschland mit Eiern aller Haltungsformen und Nutzungsarten liegt mit 75,7 Prozent deutlich unter der vollständigen Selbstversorgung. Dadurch ist der Markt insgesamt auf Importe angewiesen. Daraus ergibt sich für die Halter zwar grundsätzlich das Risiko, dass günstige ausländische Preise die Nachfrage nach dann eventuell teuren Eiern aus hiesiger Produktion reduzieren oder preislich zeitweise unwirtschaftlich machen. Dennoch ist aufgrund der nach wie vor stabilen Nachfrage der Verbraucher im Inland nach Eiern und der Industriebdarf nach Eiern für die Verarbeitung nach wie vor hoch und konstant. Es ergeben sich langfristige Vermarktungsperspektiven für Eier. Der Trend zum regionalen Bezug von Lebensmitteln und der tendenziell höhere Verbraucherkonsum von Freiland- und Bioeiern ist durch die Preisentwicklung (Inflation) insgesamt zuletzt zwar temporär eingebrochen, jedoch nach wie vor nachhaltig im Markt vorhanden.

Auch für die Vermarktung schlachtreifer Legehennen besteht in Deutschland mittel- und langfristig eine Marktperspektive. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Hühnern ist in den letzten Jahren merklich angestiegen, wegen einer höheren Produktion und mehr Legehennen liegt der Selbstversorgungsgrad jedoch leicht über 100 Prozent.

Für Legehennenhalter ergibt sich eine langfristige positive Marktperspektive und die für dafür nötigen Stallanlagen eine langfristige Nutzungsmöglichkeit.

Geflügelmast

Betriebe und Stallanlagen zur Haltung, Aufzucht und Mast von Hähnchen haben in Deutschland aus der heutigen Marktperspektive nachhaltig eine Perspektive und sind aus dieser Perspektive nachhaltig beleihungsfähig.

Die Nachfrage nach Geflügelfleisch insgesamt hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Insbesondere Hähnchen konnten vom dem Trend hin zum Geflügel profitieren und werden nach wie vor von Verbrauchern rege nachgefragt. Verbrauchertrends wie der schnelleren Zubereitungsmöglichkeit im Vergleich zu Schweine- oder Rindfleisch sowie der vielfache Wunsch nach mageren Fleischsorten haben die Nachfrage entsprechend unterstützt. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt zwar weiterhin über 100 Prozent, ist aber in den letzten Jahren kontinuierlich sowohl wegen einer leicht rückläufigen Produktion aber auch wegen gestiegenen Verbräuchen zurückgependelt.

Die Absatzmöglichkeiten in Deutschland und Europa sind für die Erzeuger nach wie vor freundlich und es ergibt sich auch wegen dem Zuzug aus muslimischen Ländern nach Deutschland weiterhin gute und ertragsversprechende Absatzoptionen. Stallanlagen für die Mast sind darum nachhaltig beleihungsfähig.