Im Weizenmarkt haben die Bären die Oberhand. Im Wochenverlauf gaben die Weizenpreise an der Euronext/Matif spürbar nach und auch auf Sicht des nun abgeschlossenen Monats hat Weizen deutlich an Wert verloren. Gestern Abend schloss der meistgehandelte Mai-Kontrakt bei 196,00 Euro/t. Am vergangenen Freitag notierte der Kontrakt noch bei 199,50 Euro/t und am 31.1. stand ein Schlusskurs von 213,00 Euro/t auf der Anzeigetafel der Pariser Matif. Mais ging im meistgehandelten Juni-Termin auf Wochensicht fast unverändert aus dem Handel, büßte aber seit Monatsanfang mehr als 11 Euro je Tonne ein. Etwas anders zeigt sich die Entwicklung an der CBoT. Hier konnten im Wochenverlauf die Kurse anziehen, wenngleich sich heute im vorbörslichen Handel rote Vorzeichen zeigen.

In Europa ist die Preiskonkurrenz aus Russland nach wie vor der entscheide Faktor ist die Exportkonkurrenz vom Schwarzen Meer. Diese sind auch in dieser Woche weiter gesunken. Wie das Beratungshaus IKAR angab, liegen die russischen FOB-Preise für Weizen mit 12,5 Prozent Proteingehalt aktuell bei 215 Dollar/t. und damit nochmals 4 Dollar niedriger als vor einer Woche. Damit zeigt sich gleichzeitig eines der günstigsten Preisniveaus der letzten vier Jahre für russischen Weizen. Die Lagervorräte bei den Erzeugern sind nach wie vor hoch, der schwächelnde Rubel verstärkt den Preisrückgang zusätzlich. Dazu passt dann auch die Aussage des russischen Landwirtschaftsministers, dass man kein Interesse an einer Neuauflage des Getreideabkommens für die Ukraine habe, da man selbst ausreichend Transportkapazitäten hat. Europas Exporte hinken dem Vorjahr weiter hinterher. Die in dieser Woche mit Einschränkungen veröffentlichten Zahlen deuten aber darauf hin, dass der Rückstand zum Vorjahr etwas nachgelassen hat. Am heimischen Kassamarkt stehen die Notierungen ebenfalls unter Druck. Landwirte bieten verstärkt Futterweizen an, der von der Industrie aber nur sporadisch gesucht wird. Nasse Böden in Deutschland und Osteuropa bereiten den Marktteilnehmer mit Blick auf die kommende Ernte durchaus sorgen. Zumeist sind die Wetteraussichten aber in den kommenden Tagen freundlicher.

An der CBoT stützten solidere Verkaufszahlen und Exportverladungen hingegen den Kursverlauf. Die Bestandsentwicklung der Weizenbestände hat sich verbessert. In Texas und Oklahoma wüten mittlerweile Waldbrände, ob Getreidebestände davon betroffen sind, ist offiziell noch nicht bekannt. Freundlich zeigten sich auch die Maisexporte der USA. Regenschauer in Argentinien verbessern jedoch die Ernteaussichten in dem südamerikanischen Land.

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