Weizen und Mais standen an der Börse in der nun auslaufenden Woche deutlich unter Druck. Schloss der führende März-Kontrakt beim Weizen am vergangenen Freitag noch bei 213,25 Euro/t standen zur Schlussglocke am gestrigen Donnerstag noch 205,25 Euro/t auf der Anzeigetafel der Euronext/Matif in Paris. Entsprechend standen auch die Notierungen an den Kassamärkten unter Druck. Mais schloss gestern mit einem Tagesverlust von 2,25 Euro bei 176,75 Euro/t und damit deutlich tiefer als am Freitag der vergangenen Woche. Da lautete der Schlusskurs von auf 181,50 Euro/t im Frontmonat März. Mit Start in den heutigen Handelstag zeigen sich beim Mais abermals rote Vorzeichen, während beim Weizen noch keine klare Richtung erkennbar ist.

An den grundsätzlichen Rahmenbedingungen hat sich zuletzt wenig geändert. Die Preiskonkurrenz aus der Ukraine und aus Russland ist insbesondere für Europa groß und belastet die Nachfrage. Gleichzeitig zeigt sich die Ukraine aktuell trotz Kriegsgeschehens und fehlendem Getreideabkommen besonders lieferfähig. Im Januar konnte die Ukraine über das Schwarze Meer rund 6,3 Mio. Tonnen Agrargüter verschiffen, mehr als in den bestehen Monaten des Getreidekorridors und in etwa so viel wie in den Monaten vor dem Krieg. Die schwierige Lage am Roten Meer wirkt sich zudem mit höheren Transportkosten aus. An den Kassamärkten werden in Europa zwar noch hohe Vorräte bei den Erzeugern vermutet, der Handel ist aber insgesamt weiterhin gedämpft. Die Mischfutterindustrie ist wieder etwas aktiver, fährt aber insgesamt weiter auf Sicht. Nach den jüngsten Preisrücksetzern zeigen sich Landwirte zudem oftmals nur bedingt verkaufsbereit. Beim Mais kommen zudem zusätzliche Offerten aus Osteuropa auf den deutschen Markt.
Bestimmend für den Weizenhandel war aber in dieser Woche vor allem die gestrige WASDE. Das USDA hat in seinem gestrigen Report gegenüber dem Vormonat die Aussichten auf die globale Weizenproduktion in der laufenden Saison leicht erhöht und rechnet nun mit 785,74 Mio. Tonnen. Das Vorjahresergebnis wird aber dennoch unterschritten. Die Verbräuche steigen ebenfalls, so dass die Endbestände geringer erwartet werden als noch im Januar und mit 259,44 Mio. Tonnen auch deutlich unter den Mengen des Vorjahres liegen. Mehr Weizen prognostiziert das USDA in Argentinien, wo jetzt 15,5 Mio. Tonnen (+0,5 Mio. t) erwartet werden. Die europäische Ernte wurde um 300.000 Tonnen auf 134.000 Tonnen leicht gekürzt.

Die Maisernte 2023/24 wird weiterhin deutlich über der Erntemenge 2022/23 erwartet. Zwar kürzte das USDA die Produktion um mehr als 3 Mio. Tonnen, mit 1,232 Mrd. Tonnen wird die Ernte aber dennoch spürbar größer ausfallen als im Vorjahr. Entsprechend steigende die Endbestände verglichen mit dem Vorjahr um 22,06 Mio. Tonnen an, auch wenn diese ebenfalls geringer ausfallen als noch im Januar erwartet worden war. Insbesondere auf Brasilien und Argentinien wurde im Vorfeld geachtet. Für Brasilien wurde die Ernte um deutliche 3 Mio. Tonnen auf jetzt 124 Mio. Tonnen reduziert. Für Argentinien änderte das USDA seine Prognose nicht und rechnet weiterhin mit 55 Mio. Tonnen Maisernte. Die Importmenge für Europa wurde leicht gekürzt von bisher 23,5 Mio. Tonnen auf jetzt 23,0 Mio. Tonnen.

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