An der Euronext/Matif zeigte sich im Wochenverlauf ein steigendes Preisniveau. Die zwischenzeitlich leicht überschrittene Marke von 200 Euro/t im Frontmonat Mai konnten die Kurse jedoch nicht halten. Gestern Abend schloss der Frontmonat bei 199,75 Euro/t und damit um 4,75 Euro fester als noch am Freitag der Vorwoche. Auch für Mais ging es im Wochenverlauf spürbar nach oben. Der Referenzkontrakt schloss gestern mit 189,25 Euro/t um 7,50 Euro je Tonne nordwärts. Ähnlich zeigte sich die Entwicklung an der CBoT, wobei hier die Maiskontrakte weniger deutlich zulegten und insbesondere zur Wochenmitte in eine Seitwärtsbewegung verblieben. An den hiesigen Kassamärkten zeigen sich ebenfalls leicht festere Tendenzen für Getreide insgesamt.

Die Nachrichtenlage ist dabei von mehreren Faktoren angetrieben. Zwar bleibt die Exportkonkurrenz vom Schwarzen Meer, jedoch sind die Exportpreise in Russland zuletzt wieder etwas höher geworden. Zudem konnten sich bei der jüngsten Ausschreibung aus Ägypten Anbieter aus Rumnänien und Bulgarien durchsetzen. In Europa speziell prägte zudem die jüngste Schätzung des Branchenverbandes Coceral die Marktentwicklung. So rechnet der Verband zwar mit einer höheren Getreideernte in der EU, jedoch dürfte beim Weizen weniger eingefahren werden. Diese wird auf 123 Mio. Tonnen geschätzt (Vorjahr 126 Mio. Tonnen). Das sind nochmal 2,5 Mio. Tonnen weniger, als Coceral im Dezember erwartet hatte. Begründet wird die Korrektur zum einen mit den Witterungseinflüssen aber auch mit einer deutlich geringeren Anbaufläche. Mit Ausnahme von Rumänien fällt diese in vielen wichtigen Anbauländern wie Polen, Frankreich aber auch Deutschland geringer aus. Die Gerstenfläche dürfte gegenüber dem Vorjahr steigen und so rechnet Coceral auch mit einer höheren Erntemenge von nun 53 Mio. Tonnen (Vorjahr 49 Mio. Tonnen). Die Maisaussaat dürfte ebenfalls steigen von im Vorjahr 8,5 Mio. Hektar auf 8,7 Mio. Hektar, bei durchschnittlich erwarteten Hektarerträgen von 7,7 t/ha würde das eine Erntemenge von 64,5 Mio. Tonnen bedeuten und gleichzeitig das Vorjahresergebnis um 2 Mio. Tonnen übertreffen.

Die US-Maisexporte zeigten sich genauso wie die Weizenexporte wieder etwas freundlicher. Insbesondere beim Weizen ist die Nachfrage aber weiterhin unterdurchschnittlich. Die Ethanolproduktion hat zudem zulegt und die Vorräte sind angewachsen. In Brasilien ist die erste Maisernte fast vollständig eingefahren und die zweite Maisaussaat kommt zügig voran. Heftige Niederschläge in Argentinien und teilen Brasiliens sorgen aber für Unsicherheit hinsichtlich der Qualitäten. Überschwemmungen sind regional möglich.

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